In einem Kundenprojekt musste ich neulich mehrere Ubiquiti US-24 Switches per Glas an einen US-16-XG Switch anbinden. Da das US-24-Modell nur über SFP Ports mit 1 Gbps verfügt und das US-16-XG-Modell nur über SFP+, stellte sich hier die Frage, mit welcher Hardware die Verbindung sauber funktioniert.
Die unterschiedlichen Möglichkeiten
Man kann die Anbindung über drei verschiedene Kombinationen lösen:
- Es kommen nur SFP Module zum Einsatz
- Im US-24 wird ein SFP-Modul genutzt, im US-16-XG kommt ein SFP+ Modul zum Einsatz
- Es kommen nur SFP+ Module zum Einsatz
Wichtig: Das sind nur die möglichen Kombinationen, das heißt nicht das ich das getestet und validiert habe! Bitte den Beitrag vollständig lesen 🙂
Ich habe kurz recherchiert, ob ein SFP+ Modul in einem SFP Slot arbeitet. Dies wurde in diversen Foren bestätigt, was aber natürlich kein Garant dafür ist, dass es wirklich geht. Da es aber in meinen Augen keinen Sinn macht, SFP Module zu kaufen, wenn auch SFP+ geht (da man bei einem Tausch der Switch die Module dann ggf. weiterverwenden kann und zwei SFP+ Module Stand Oktober 2019 nur knapp 43€ kosten (Ja, wirklich. Beide. 43€ inkl. Steuern. Großartig 🙂 )), habe ich mal die Kombination 3 ausprobiert. Das bedeutet, dass ich in alle Geräte ein SFP+ Modul gesteckt habe, auch wenn der Port nur SFP kann/hat.
Notwendige Anpassungen
Damit ein 10G Port mit einem 1G Port kommunizieren kann, müssen beide Ports die Geschwindigkeit von 1G haben. Dies ist bei allen Geräten und Modellen so, das ist in diesem Kontext nichts neues. Da ich einer Autonegotiation, gerade im Bereich Glas, nicht traue, habe ich den 10G Port in der US-16-XG Switch manuell auf 1G gesetzt.
Port kommt hoch, flappt aber
Nachdem ich die Geräte testweise mal verkabelt habe, kam der Port direkt online und zeigte Aktivität. Diese Aktivität wurde allerdings alle 4-6 Sekunden durch eine kurze Abschaltung des Ports unterbrochen, sichtbar an der LED am Gerät und durch eine Unterbrechung der Verbindung.
Manual Negotiation – Auf beiden Seiten!
Die Lösung, um die Ports stabil und benutzbar zu bekommen: Nicht nur der S-16-XG Port muss manuell auf 1G gesetzt werden, auch der 1G Port der US-24 Geräte. Obwohl die Geräte nur 1G können, muss trotzdem hier eine statische Port-Konfiguration gemacht werden. Seitdem läuft die Verbindung sauber und fehlerfrei durch.
Erkenntnisse und Fazit
Ich habe durch die Konfiguration von einem US-16-XG und mehreren US-24 Switches die folgenden Dinge gelernt und verifiziert:
- Die SFP+ Module mit der Produktnummer UF-MM-10G können in einem SFP Port einer Ubiquiti US-24 verwendet werden
- Die SFP+ Module mit der Produktnummer UF-MM-10G können in einer US-16-XG Switch verwendet werden und können manuell auf 1G gesetzt werden
- Beide Ports müssen per Hand auf 1G gesetzt werden, Autonegotiation funktioniert auf keiner der beiden Seiten
Ich hoffe diese Info bringt den ein oder anderen bei seiner Planung weiter 🙂
Hallo Jan
hab gerade deinen Kommentar über die verschiedenen SFP Module gelesen.
Nutze momentan einen Glasfaseranschluß über Fritz Box 5530 von der DNS/Net.
Welche Einstellungen muss ich an den einzelnen Geräten – eine UDM Pro und ein Switch US-16-150W vornehmen und welche SFP Module würdest du empfehlen um die vorhandenen SFP Anschlüsse nutzen zu können?
Über eine positive Antwort wäre ich sehr dankbar. Habe schon mehrere Foren besucht, werde aber nicht schlau draus , jeder hat eine andere Meinung bzw. Vorschlag.
Hallo Bodo,
wenn ich es richtig sehe, hat die 5530 einen SFP-Port für die Anbindung zum Provider, und geht dann intern per Kupfer über ein normales Netzwerkkabel weiter. In diesem Fall müssten die dahinter liegenden Geräte einfach per Netzwerkkabel mit RJ45 Anschlüssen angeschlossen werden?!? Da du sowieso „nur“ SFP mit 1 Gbps nutzen möchtest, kannst du auch auf Kupfer gehen, das ist einfacher, günstiger und bietet die gleichen Bandbreiten. SFP macht eigentlich nur Sinn, wenn man mehr als 100m Kabellänge hat oder wenn die Strecke durch Störungen nicht anders geht, z.B. durch Stromkabel oder so.
Welche Module verwendet werden, hängt immer von den Geräten und Anforderungen ab, da gibt es keine generelle Aussage. Jeder Hersteller unterstützt andere Modelle (i.d.R. die eigenen am besten). Manchmal gehen andere Modelle, manchmal nicht.
Schönen Gruß
Jan